Seit 2014 haben sieben Agenda 21-Gemeinden und -Regionen Konzepte für regionale und ökologische Lebensmittelversorgung erarbeitet. Nun gibt es ihre Erfahrungsberichte dazu.
Seit 2014 wurden im Rahmen des Projekts “Appetit auf Zukunft“ insgesamt sieben Agenda 21-Gemeinden und -Regionen bei der Erarbeitung von Konzepten für eine regionale und ökologische Lebensmittelversorgung begleitet und unterstützt. Auf Initiative von Landesrat Anschober und in Kooperation mit Bio Austria, der Oö. Zukunftsakademie und der Agenda 21 Oberösterreich wurden so maßgeschneiderte Projekte erarbeitet, die sich in den letzten Jahren auf lokaler und regionaler Ebene erfolgreich entwickeln konnten. Nun werden die gesammelten Erfahrungen bei der Gründung der "Foodcoops" in einem Bericht veröffentlicht.
Das Thema Ernährung nimmt im Bereich der nachhaltigen Entwicklung einen wichtigen Stellenwert ein. Ein gutes Drittel des ökologischen Fußabdrucks eines jeden Menschen ist davon abhängig, wie man seine Ernährungsgewohnheiten gestaltet. Und immer mehr Konsument/innen möchten die Versorgung von gesunden und regionalen Lebensmitteln nun tatsächlich wieder selbst in die Hand nehmen. Sie legen Wert darauf, die Menschen hinter den Produkten und ihre Arbeitsweise kennen zu lernen. In den letzten Jahren haben sich auch in Oberösterreich viele neue Initiativen gebildet, neben gut funktionierenden Konzepten wie das „Nets.Werk“ oder „Solawis – Solidarische Landwirtschaften“ fanden insbesondere die sogenannten "Foodcoops" regen Zulauf. Eine Foodcoop ist der Zusammenschluss von Personen und Haushalten, die selbstorganisiert regionale/biologische Produkte direkt von lokalen Bauernhöfen, Gärtnereien, Imkereien etc. beziehen.
Die Vorteile solcher Projekte sind vielfältig: Die Konsument/innen wissen, was sie kaufen und später essen. Es herrscht absolute Transparenz über die Produzent/innen, deren Produktionsweisen und angebotenen Produkte. Oft ist es möglich, am Hof vorbeizuschauen, sich auszutauschen und selbst mitzuarbeiten. Es besteht eine besondere Verbindung zwischen Produzent/innen und Konsument/innen. Die Anlieferung der Produkte erfolgt in der Regel sehr einfach: Zumeist an einer Übergabestelle werden die Produkte angeliefert und abgeholt, so können mehrere Hersteller/innen verschiedenster Produkte dahin liefern und die Konsument/innen holen sich alles gemeinsam ab.
Der große Vorteil der Produzent/innen besteht im sicheren Absatzmarkt und einem guten Preis. Durch die Mitgliedschaft in der Einkaufsgemeinschaft und teils wöchentliche Vorbestellungen der Produkte können sich die Produzent/innen ihres Absatzes sicher sein. Foodcoops haben auch zum Ziel, lokale Versorgungsschienen zu sichern bzw. wiederaufzubauen. So können bspw. neue Kooperationen zwischen Konsument/innen, Landwirt/innen und dem lokalen Nahversorger angestoßen werden. Die Ausgabestellen bilden oftmals auch einen neuen sozialen Treffpunkt in den Gemeinden, der Ausgangspunkt für weitere Aktionen sein kann.
Auf Initiative von Landesrat Anschober und in Kooperation mit Bio Austria, der Oö. Zukunftsakademie und der Agenda 21 Oberösterreich wurde 2014 dazu eine eigene temporäre Förderschiene konzipiert. Das Projekt “Appetit auf Zukunft“ unterstützte und förderte im speziellen vier Agenda 21-Gemeinden und und drei Regionen bei der Gründung lokaler Initiativen für eine regionale und ökologische Lebensmittelversorgung.
Ein wesentliches Ziel von „Appetit auf Zukunft“ war und ist noch immer, die gesammelten Erfahrungen, die Erfolgskriterien und möglichen Stolpersteine der Pilotgemeinden und –regionen sichtbar zu machen und für zukünftige Initiativen aufzubereiten. Dies erfolgte im Rahmen von Evaluierungsgesprächen, die im Frühjahr 2017 nun von der RMOÖ GmbH in einem Erfahrungsbericht zusammengefasst wurden.
OÖ. Zukunftsakademie
Bio-Austria, Agenda 21 Oberösterreich
Downloads:
Erfahrungsbericht
- Erfahrungbericht_AppetitaufZukunft.pdf (1.85 MB)