Die Existenz attraktiver und belebter Ortskerne ist ein Stück europäischer Lebenskultur, die aus verschiedenen Gründen zunehmend ins Wanken gerät. Vor allem die veränderten Lebens-, Mobilitäts- und Konsumgewohnheiten der Bevölkerung entziehen den Ortskernen Frequenz, Umsatz und damit Angebot, was in weiterer Folge zu Leerständen und Abwertungserscheinungen im öffentlichen Raum führt („Trading-Down-Effekt“).
Aus diesem Grund hat das Land Oberösterreich ein Aktionsprogramm „Ortskernbelebung und Leerstandsrevitalisierung“ ins Leben gerufen, an dem sich auch die sechs Gemeinden Haag am Hausruck, Gaspoltshofen, Geboltskirchen, Pram, Weibern und Wendling beteiligen.
In einer ersten Phase werden vom Planungsteam CIMA GmbH (Ried im Innkreis) und Poppe*Prehal Architekten (Steyr/Wien) Objektanalysen und Nutzungskonzepte für leerstehende Schlüsselimmobilien erstellt und Vorschläge zur Verbesserung der Gestaltungs- und Aufenthaltsqualität im Ortszentrum erarbeitet.
Fokussiert wird dabei auf die Bereiche einer betrieblichen oder öffentlichnahen, langfristigen Nachnutzung der leerstehenden Objekte bzw. einer Revitalisierung brachliegender betrieblicher Flächen. Bis zum Sommer 2025 soll das endgültige Konzept vorliegen und erste Förderanträge für Objektrevitalisierungen auf den Weg gebracht werden.
Im Rahmen der Konzepterstellung sind auch die Ansichten und Meinungen der Gemeindebürger:innen gefragt. In jeder der sechs beteiligten Gemeinden wird eine Befragung zur Ortskernbelebung durchgeführt.
„Die Wiederbelebung von Ortskernen dient auch dem Klimaschutz. In alten Gebäuden steckt viel graue Energie. Diese zu sanieren und weiter zu nutzen verschlingt weitaus weniger Ressourcen und Energie als ein Neubau – und es wird keine zusätzliche Fläche versiegelt. Und wenn es das, was man im Alltag braucht, im Zentrum gibt, erspart das auch Verkehr zu Supermärkten und Einkaufszentren an den Ortsrändern“, erklärt David Wagner, Manager der KEM Mostlandl Hausruck.
Das Projekt wird von der Marktgemeinde Haag/H. federführend für die beteiligten sechs Gemeinden abgewickelt und von KEM-Manager David Wagner (Mostlandl Hausruck) und Regionalmanagerin Eva Schaller (Regionalmanagement OÖ) begleitet.
Die Konzepterstellung wird kofinanziert aus Mitteln des Landes Oberösterreich.
Förderprogramm: 77-04-BML Reaktivierung des Leerstands durch Bewusstseinsbildung & Beratung, Entwicklungskonzepte & Management zur Orts- und Stadtkernstärkung