Bei der Abschlussveranstaltung präsentierten die DOMINO-Projektpartner nach mehr als 3-jähriger Laufzeit die gemeinsam erzielten Ergebnisse einem interessierten Fachpublikum und diskutierten über die nächsten notwendigen Schritte, die es für eine weitere Umsetzung von #MaaS in Österreich braucht.
Wie werden wir abseits des elektrisch betriebenen Pkws im Jahr 2040 nachhaltig und klimaschonend mobil sein können? Welche Services stehen uns dazu heute schon zur Verfügung? Was hat Mobility as a Service (MaaS) damit zu tun? Und welches Potenzial sehen Expertinnen und Experten bei Mitfahrbörsen? Das Regionale Mobilitätsmanagement der RMOÖ hat gemeinsam mit Projektpartnern im kürzlich abgeschlossenen Forschungsprojekt „DOMINO“ versucht, einige dieser Fragen zu beantworten.
Dementsprechend waren die Aktivitäten des Forschungsprojekts darauf ausgerichtet, ein durchgängiges, öffentlich zugängliches Mobilitätsangebot zu entwickeln, das möglichst barrierefrei von Nutzer*innen in Anspruch genommen werden kann und das gleichzeitig die von der Regierung festgelegten Mobilitäts- und Klimaziele im Auge behält.
Die Pilotregion Oberösterreich
In enger Zusammenarbeit mit Linzer Umlandgemeinden und Unternehmen aus dem Linzer Industriegebiet wurde eine Laborumgebung für ein integriertes Mobilitätsangebot geschaffen. Mit der DOMINO OÖ-App haben die Projektpartner die Optimierung der täglichen Pendler*innen-Verkehre angestrebt. Im Fokus des OÖ Piloten standen
- die Erhöhung der Besetzungsgrade der Fahrzeuge (durch die Mitfahrbörse)
- die Förderung auf den Umstieg auf Öffentliche Verkehrsmittel
- die Reduktion von Stausituationen und CO₂-Ausstoß im Großraum Linz sowie
- die Attraktivierung von Arbeitgeber*innen durch ein verbessertes Mobilitätsangebot.
Die am Piloten in Oberösterreich teilnehmenden Gemeinden wurden von Hubert Zamut vom Regionalen Mobilitätsmanagement während des gesamten Projektzeitraumes organisatorisch und inhaltlich begleitet.
Erkenntnisse zum Thema Mitfahren
Es hat sich gezeigt, dass Mitfahren speziell im täglichen Pendelverkehr prinzipiell gut funktioniert und Österreich dafür die besten Voraussetzungen bietet. Um das enorme verkehrliche Potenzial nutzen zu können – immerhin bedeutet das gemeinsame Zurücklegen eines Weges von bereits zwei Personen eine Einsparung von 50 % der entstehenden Emissionen – muss der in DOMINO begonnene Weg konsequent fortgesetzt werden.
- Apps nehmen eine Schlüsselrolle bei der Organisation von Mitfahren ein.
- Nutzer*innen müssen ihre Vorteile durch Mitfahren klar erkennen können.
- Zusätzlich muss Mitfahren ein Gefühl der Zuverlässigkeit und Sicherheit vermitteln.
- Für nachhaltige Wirksamkeit braucht es ein Programm mit längerfristiger Perspektive, das auch Maßnahmen auf regulativer Ebene mit klaren verkehrspolitischen Anreizen enthalten muss.
Zusammengefasst muss Mitfahren als eigener Verkehrsmodus verstanden und auch als solcher etabliert werden. Das funktioniert nicht von heute auf morgen. Umso wichtiger ist es, alle notwendigen Stakeholder möglichst frühzeitig einzubinden. Neben Pull-Faktoren und Anreizen sind zur Wirkungsmaximierung von Mitfahren auch Push-Faktoren erforderlich, wie etwa städtische Zufahrtsbeschränkungen nach Antriebsart oder Besetzungsgrad. Eine Preisdifferenzierung funktioniert eher schlechter und wird negativer wahrgenommen als eine Regulierung für alle.
Wie so oft braucht es auch beim Thema Mitfahren den nötigen Spin – hilfreich hierbei sind Vorzeigegemeinden und -betriebe, die das Thema Mitfahren vorantreiben und die als Positivbeispiele zum Nachmachen anregen.